Transplantation

Die Lungentransplantation hat sich als Therapie bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Lungenkrankheiten etabliert. Eine integrierende Rehabilitation und eine optimale Ernährung bei CF-Betroffenen können eine verbesserte pulmonale Situation, bessere körperliche Leistungsfähigkeit und höhere Überlebensqualität bewirken.

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Bei CF-Betroffenen zeigen sich schon vor der Transplantation nicht nur pulmonale Limitationen sondern auch Dysfunktionen der Skelettmuskulatur sowie Beeinträchtigungen des Ernährungszustandes. Diese Dysfunktion der Muskulatur und die damit verbundene reduzierte Leistungsfähigkeit können verschiedene Gründe haben. Häufige Aspekte sind:

·    längere Dekonditionierung

·    Immobilisierung

·    verminderte Sauerstoffzufuhr in den peripheren Muskeln

·    Veränderungen in den Muskelfasern

·    Ernährungszustand

Daher kann festgehalten werden, dass eine Interaktion zwischen pulmonaler Limitation, Veränderung der Skelettmuskelfasern und verminderter Skelettmuskelmasse sowie verringertem Ernährungszustand besteht. Es ist ein supervidiertes Trainingsprogramm zu empfehlen von 2-3 mal pro Woche in der Physiotherapie oder als Heimtraining.

Physiotherapie

Nach der Transplantation erarbeitet ein interdisziplinäres Team mit den Patienten und Patientinnen zusammen ein Aufbauprogramm mit dem Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und damit die Lebensqualität zu verbessern.

Dabei sind folgende Ziele in der Physiotherapie wesentlich:

·    Anfänglich sind atemtherapeutische Aspekte wichtig, muss doch der Einsatz der Atemmuskulatur neu gelernt und bei veränderten Bewegungsabläufen umgesetzt werden

·    Wiederaufbau von Kraft

·    allgemeine Ausdauer

·    Leistungsfähigkeit der Skelettmuskulatur

·    Verbesserung des Bewegungsbewusstseins

·    Koordination

·    Wahrnehmung und Körperbewusstsein sind nicht nur für die Atmung wichtig, sondern auch für Körperhaltung und Gesamtbelastung.

·    Pflege und Aufbau von realistischen Aktivitäten in Beruf, Sport und Freizeit

·    Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit im täglichen Leben und ein Aufbau von körperlichen Aktivitäten

Initial liegen die Schwerpunkte des Trainingsprogramms auf der unteren Extremität, der Haltung, dem Bewegungsbewusstsein und den koordinativen Abläufen. Die oberen Extremitäten müssen zuerst zurückhaltend trainiert werden, damit der Heilungsprozess im Operationsbereich gewährleistet werden kann.

Das Trainingsprogramm wird individuell an die Einschränkung der Leistungsfähigkeit erarbeitet und der Aufbau ist langsam und stetig an die Verhältnisse des einzelnen lungentransplantierten CF- Betroffenen angepasst:

·    Zielsetzung

·    Dosierung

·    Frequenz (z.B. weniger Gewicht dafür mehr Wiederholungen)

können variiert werden. Wie bei allen Trainingsformen, liegt die empfohlene minimale Trainingsintensität bei 3x wöchentlich. 

Spezielles Training für Transplantierte

Bei diesem Ablauf gilt es, spezifische Aspekte des lungentransplantierten Patienten zu berücksichtigen. Durch die Nebeneffekte der immunsuppressiven lebenslangen medikamentösen Therapien (vor allem Cyclosporin und Cortison) ist der Aufbau der Muskelfasern nicht der gleiche wie bei einer nicht-transplantierten Person. Mögliche Abstossungsreaktionen oder das Vorliegen einer Osteoporose beeinflussen das tägliche Training zusätzlich.

Neben der physiotherapeutischen Trainingstherapie können auch Sportarten zur Leistungsverbesserung beitragen. Kontaktsportarten wie zum Beispiel Eishockey oder Handball sowie Wassersportarten in Hallenbädern sind zu vermeiden, jedoch Sportarten wie Velo, Tennis, Wandern usw. sind empfohlen und sollte in der individuellen Physiotherapie besprochen werden.

Auch nach der Transplantation ist der Ernährungszustand wichtig. Der Einbezug dieser Faktoren ins Trainingsprogramm trägt wesentlich zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie auch zur höheren Lebensqualität bei.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich Lebensqualität und Leistungsfähigkeit nach Lungentransplantation erheblich verbessern lassen. Das Trainingsprogramm ist an die spezifischen Bedürfnisse transplantierten Personen anzupassen um diese Ziele zu erreichen.

Quellen

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Tegtbur U, Sievers C, Busse MW. et al. (2004). Lebensqualität und körperliche Leistungsfähigkeit bei Patienten nach Lungentransplantation. Pneumologie 58:72-78.

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Yankaskas JR, Marshall BC, Sufian B, Simon RH, Rodman D. (2004) Cystic Fibrosis Adult Care. Chest 2004;125:1S-39S

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