Inhalation

Die Inhalationstherapie ist eine ideale Massnahme, Medikamente direkt, und schnell auf der Bronchialschleimhaut zu deponieren.

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Die korrekt ausgeführte Inhalationstherapie ermöglicht eine spezifische, lokale Medikamentendeposition in der Lunge, welche (im Vergleich zu anders verabreichten Medikamenten) mit geringeren Nebenwirkungen für den Organismus einhergeht. Sie ist auch eine geeignete vorbereitende Massnahme für die Sekretmobilisation.

Die Auswahl der Medikamente und deren Dosierung werden vom behandelnden Arzt verordnet.

Die Aufgabe der Physiotherapie besteht in der Anleitung der korrekten Handhabung des Inhalationsgerätes /device und der korrekten Inhalationstechnik. Sie umfasst die Überprüfung der altersentsprechenden und individuell angepassten optimalen Ausgangsstellung und Atemtechnik,  sowie deren regelmässige Kontrollen mit dem Ziel, die inhalierten Medikamente wirkungsvoll zu deponieren.


Medikamente

Bei der Behandlung von CF-Betroffenen werden verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Zielen eingesetzt. Dabei sind einige Grundsätze bei der Auswahl und der Reihenfolge der Medikamente zu berücksichtigen.

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Medikamentenauswahl / Wirkungsweise

Folgende Medikamente können bei CF-Betroffenen zur Anwendung kommen:

  • Atemwegserweiternde: kurz-/langwirkende Bronchodilatatoren
  • Atemwegsbefeuchtende: isotone Kochsalzlösung 
  • Schleimlösende/-verflüssigende: Sekretolytika /hypertoneKochsalzlösung
  • Antibakterielle: Antibiotika
  • Entzündungshemmende: Kortikosteroide

Die Atemwege sollen möglichst sekretfrei sein, um die Medikamente mit Langzeitwirkung optimal zu deponieren. Daher ergibt sich folgende Reihenfolge:

  1. Schnell wirkende Bronchodilatatoren inhalieren / Befeuchtung der Atemwege
  2. Sekretolytika inhalieren und /oder Sekretmobilisation
  3. Inhalation der Medikamente mit Langzeitwirkung Antibiotika/Entzündungshemmer

Hygienemassnahmen

Hygienemassnahmen sind sehr wichtig. Sie umfassen das Gerät, die Medikamente, den Patienten selbst und seine Umgebung.

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Gerätehygiene

Die Gerätehygiene umfasst die Reinigung,  die Aufbewahrung und die Instandhaltung der Geräte. Diese hat  gemäss den Angaben des Herstellers zu erfolgen.

Insbesondere bei den Vernebler-Systemen der Feuchtinhalation ist auf eine korrekte Reinigung und Desinfektion zu achten.

Medikamente

Medikamente sind trocken, verschlossen und wo gefordert, gekühlt aufzubewahren. Verfalldatum beachten.

Patienten

Beim Patienten gilt es, Komplikationen zu vermeiden. Daher sollen

  • vor jeder Inhalation die Hände gründlich gewaschen oder desinfiziert werden
  • nach jeder Inhalation, va. mit Steroiden (zur Vermeidung von Pilzbelägen in Mund und Rachen) der Mund ausgespült oder Kleinkindern etwas zu trinken gegeben werden. Bei der Verwendung einer Maske ist auch das Gesicht zu waschen!

Weiter sollen allfällig auftretende Nebenwirkungen (Zittern, schneller Puls, Nervosität) dem Arzt gemeldet werden.

http://www.cfch.ch/dienstleistungen/information/merkblaetterformulare/

Studien

LiPuma, J.J.; The Changing Microbial Epidemiology in Cystc Fibrosis. Clin. Microbiol. Rev. 2010; 23: 299-323

KRINKO; Anforderungan an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von Patienten mit Cystischer Fibrose


Die Feuchtinhalation

Das Medikament wird in flüssiger Form in den Vernebler eingefüllt und mittels eines Druckluftstroms vom Kompressionsvernebler zerstäubt.

Bei der Durchführung der Inhalation ist für eine grösstmögliche Medikamentendeposition in der Lunge auf bestimmte Punkte zu achten.

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Wirkungsweise / Vorteile / Nachteile

Das Medikament wird in flüssiger Form in den Vernebler eingefüllt und mittels eines Druckluftstroms vom Kompressionsvernebler zerstäubt. 

  • Befeuchtung der Atemwege mit gleichzeitig hoher Lungendeposition des Medikamentes
  • grösserer Zeitaufwand,  hohe Geräuschintensität und eine gewisse Einschränkung der Mobilität. 

Eine Kombination mit Pari-PEP ist möglich, insbesondere für Patienten mit einer stark obstruktiven Komponente.

Die Anwendung eines Verneblers mit Unterbrecher erhöht die Wirksamkeit. (Foto 2) Beim Kleinkind wird mit einer Maske, welche satt auf dem Gesicht aufliegen muss, inhaliert. 

Durchführung

Altersentsprechend und individuell angepasst wird die optimale Technik geübt. Dabei wird auf eine korrekte Ausgangsstellung geachtet. Die Ausgangsstellung ist der aufrechte Sitz, entspannt mit dem Rücken angelehnt oder die Arme auf den Tisch aufgestellt. Das Mundstück wird zwischen die Zähne genommen, mit den Lippen dicht umschliessen und diaphragmal  vertieft eingeatmet. Nach einer Atempause von –2-3 Sekunden wird  wieder durch das Mundstück oder die Nase ausgeatmet. Dieser Zyklus wird während 10 – 15 Minuten oder bis das Medikament aufgebraucht ist wiederholt. 

Bei gut geschulten Patienten kann mit einer PIF-Kontrollfunktion gearbeitet werden (Foto 2). Der Patient kann bei der Exspiration über die Unterbrecherfunktion das unerwünschte Austreten von Aerosol verhindern.

Video, Link: www.atemwegsliga.de

Studien

Sapet A, Oudyi M, Dubus JC.; Rev Pneumol Clin. 2013 Aug; 69(4):198-206. doi: 10.1016/j.pneumo.2013.05.005. Epub 2013 Jul 11. Review


Die Trockeninhalation

1. Dosieraerosole

Bei den Dosieraerosolen wird das Medikament mittels Treibgas zerstäubt. Ein hohes Mass an Koordination ist bei der Verabreichung notwendig, um eine gute Medikamentendeposition zu erreichen.

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Durchführung

Für die gute Medikamentendeposition ist immer eine Vorschaltkammer zu verwenden ausser bei schnell wirkenden Bronchodilatatoren, die für den Notfall gedacht sind. Erhältlich ist die Vorschaltkammer  auch mit Gesichtsmaske für den Einsatz im Babyalter.

Das Medikament wird in die waagrecht gehaltene Vorschaltkammer gesprayt, die Körperhaltung ist aufrecht und es folgen 4 - 6 - 10 ruhige tiefe Atemzüge durch den Mund. Erwachsene können eine tiefe Einatmung durchführen, gefolgt von einer Atempause vor der Ausatmung. Anschliessend den Mund spülen oder etwas trinken.

Link: www.atemwegsliga.de

Wirkungsweise

Inhaliert werden vor allem Bronchodilatatoren und Kortikosteroide.

2. Pulverinhalatoren

Ohne Hilfe von FCKW oder anderen Treibhausgasen wird der Wirkstoff während der Inspiration eingeatmet. Pulverinhalatoren gibt es in ganz verschiedenen Modellen. Die fachgerechte Handhabung des Inhalators ist für eine möglichst gute Medikamentendeposition unumgänglich.

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Bei den Trockeninhalationen muss durch den Patienten ein höherer inspiratorischer Fluss erzeugt werden. Dies muss beachtet werden. Der Einsatz ist frühestens ab dem Schulalter möglich. 

Durchführung

Die Körperhaltung ist aufrecht. Begonnen wird mit einer Ausatmung neben das Gerät (niemals ins Gerät!), dann tief und beschleunigt durch das Gerät einatmen und den Atem 5 – 10 Sekunden anhalten. Langsam neben das Gerät ausatmen und danach den Mund spülen oder etwas trinken. Informationen des Herstellers beachten.

Link www.atemwegsliga.de